Verdacht auf Tierquälerei: Strafrechtliche Konsequenzen

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Geldstrafe von 3.000 Euro für Schlachtbetrieb in Niedersachsen.

Verstoß gegen Auflagen: Barnstorfer Geflügelschlachthof mit 3.000 Euro Strafe belegt, so Staatsanwaltschaft Oldenburg

Nach der Anzeige von VIER PFOTEN wegen des Verdachts auf Tierquälerei gegen einen Geflügelschlachthof in Barnstorf müssen die Verantwortlichen 3.000 Euro an die Staatsanwaltschaft zahlen, um einer Anklage zu entgehen. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft bestätigen laut VIER PFOTEN den Verdacht, eine Anklage wäre jedoch effektiver gewesen.

Auf Videoaufnahmen, die VIER PFOTEN im Jahr 2021 zugespielt wurden, sind tierquälerische Zustände in einem niedersächsischen Schlachthof zu sehen. Mitarbeiter schlagen auf Hühner ein, während ein Hund diese zu Tode hetzt. Die globale Tierschutzstiftung erstattete Strafanzeige gegen den Schlachthof im Landkreis Diepholz.

Die Staatsanwaltschaft Oldenburg hat entschieden, dass Tierquäler nicht ungestraft davonkommen. Obwohl die Geldauflage als nicht angemessen empfunden wird und man erwartet hätte, dass es zur Anklage vor Gericht kommt, ist dies ein Teilerfolg für den Tierschutz. Die Staatsanwaltschaft lässt zumindest erkennen, dass sie von einem Tierschutzvergehen ausgeht und die Verantwortlichen nicht für unschuldig hält. Die auf den Aufnahmen zu hörenden panischen Schmerzensschreie der Legehennen, die minutenlang vergebens versuchen, dem Hund zu entkommen, sind schwer zu ertragen. Immer wieder werden Tiere von dem Hund gehetzt, gebissen und vermutlich letztlich getötet ? der Überlebenskampf dauert quälend lange. Schlachthofmitarbeiter betrachten die Szenen derweil ungerührt, um sich die augenscheinlich toten oder schwer verletzten Tiere am Ende vom Hund bringen zu lassen. Die Aufnahmen führen vor Augen, wie grausam Menschen sogenannte Nutztiere in Deutschland behandeln. Tierquälerei ist Alltag. Das tolerieren wir nicht, sondern werden weiterhin dafür sorgen, dass auch zukünftig solche Missstände an die Öffentlichkeit gelangen. Unser Appell an Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir lautet: Wir brauchen strengere Gesetze, mehr und effizientere Kontrollen sowie härtere Strafen, um Tieren den Schutz zu gewährleisten, den sie verdienen.

Appell an Bundeslandwirtschaftsminister: Kontrollen und Strafen müssen verschärft werden

Tiertransporte sind ein großes Leid für ausgediente Legehennen. Viele dieser Tiere sterben während des Transports an Überhitzung, Sauerstoffmangel oder Verletzungen. Lange Transportzeiten und zusätzliche Standzeiten am Schlachthof führen regelmäßig zu zahlreichen verendeten Tieren, die einfach in Kauf genommen werden. VIER PFOTEN fordert eine EU-weite maximale Transportzeit von vier Stunden für Geflügel, eine Verweildauer von höchstens sechs Stunden in Transportkisten sowie ein Verbot von

Gegründet im Jahr 1988 in Wien, ist VIER PFOTEN eine weltweit agierende Tierschutzorganisation, die sich für Tiere einsetzt, die unter menschlicher Obhut leiden. Die nachhaltigen Kampagnen und Projekte von VIER PFOTEN zielen darauf ab, das Leben von Haustieren, Nutztieren und Wildtieren in unangemessener Haltung sowie in Katastrophen- und Konfliktgebieten zu verbessern. Die Organisation ist in vielen Ländern weltweit präsent und bietet schnelle Hilfe und langfristige Lösungen.

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