Haftung für Schulden in der Ehe: Was gilt?

0

Mit der Eheschließung übernehmen Ehepartner gemeinsame Verantwortung und Pflichten, darunter auch finanzielle Verpflichtungen wie Unterhaltspflichten. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die Haftung für Schulden des Partners nicht automatisch durch das Ja-Wort eintritt.

Schulden vor der Ehe bleiben alleinige Verantwortung

Schulden, die ein Partner vor der Ehe gemacht hat, bleiben auch nach der Hochzeit alleinige Schulden dieser Person. Es spielt keine Rolle, ob es sich um Kreditverträge, Unterhaltsansprüche oder andere Verbindlichkeiten handelt – der Partner, der sie vor der Ehe eingegangen ist, ist allein für deren Rückzahlung verantwortlich. Diese Regelung gilt auch für Schulden aus Verträgen oder Forderungen aus Gerichtsurteilen.

Haftung für Schulden in der Ehe: Jeder ist selbst verantwortlich

Während der Ehe haftet jeder Ehepartner grundsätzlich nur für die Schulden, die er selbst eingegangen ist. Eine automatische Haftung aufgrund der Ehe gibt es nicht, unabhängig davon, ob die Eheleute einen Ehevertrag mit Gütertrennung oder den gesetzlichen Güterstand der Zugewinngemeinschaft gewählt haben.

Gemäß Paragraf 1363 Absatz 2 Bürgerliches Gesetzbuch (BGB) werden in einer Zugewinngemeinschaft die Vermögen von Mann und Frau nicht zu gemeinschaftlichem Vermögen. Daher haftet man im Allgemeinen nur für die Schulden des Ehepartners, wenn man den Vertrag mit unterschrieben hat oder für die Verbindlichkeit des Partners gebürgt hat.

Laut ARAG Experten gibt es eine gesetzlich vorgesehene Ausnahme, bei der beide Ehegatten als Gesamtschuldner haften. Diese Ausnahme gilt für Geschäfte zur Deckung des Lebensbedarfs gemäß Paragraf 1357 BGB.

Haftung für Schulden auf gemeinschaftlichem Girokonto in der Ehe

Wenn Ehepartner ein gemeinsames Girokonto haben, sind sie gegenüber der Bank für Schulden verantwortlich, die von dem anderen verursacht wurden.

Haftung im Mietrecht: Unterschreiben oder aufgeführt sein?

Wenn ein Ehegatte den Mietvertrag unterschreibt, haftet er gemäß der Regelung im Mietrecht.

Finanzielle Vorteile bei einer Scheidung

Scheidung kann Steuerlast mindern: Sonderausgaben für Unterhaltszahlungen

Unter gewissen Umständen kann sich eine Scheidung positiv auf die Steuerlast auswirken, da Unterhaltszahlungen als Sonderausgaben ab dem Trennungsjahr von der Steuer abgesetzt werden können, bis zu einem Betrag von 13.805 Euro.

Ehemann gibt Frau unentgeltliches Wohnrecht nach der Hochzeit

Ein Mann traf seine zukünftige Ehefrau im Rotlichtmilieu. Als sie heirateten, versprach sie, ihren Beruf als Prostituierte aufzugeben. Im Gegenzug gewährte er ihr ein unentgeltliches und unbefristetes Wohnrecht in seinem Einfamilienhaus. Zusätzlich versprach er, ihr nach einer Trennung nicht nur das Haus, sondern auch die betrieblich genutzten Räume zu überlassen, um ihr eine sichere Lebensgrundlage zu bieten.

Nachdem sie sich von ihm getrennt hatte und wieder als Prostituierte arbeitete, widerrief der Maler das Wohnrecht und die Überlassung der Immobilie. Das Bundesgericht hatte Zweifel an der Wirksamkeit der Schenkung aufgrund des „groben Undanks“ der Beschenkten (Az.: X ZR 80/11).

In ihrem Artikel liefern die ARAG Experten wichtige Informationen über die Handhabung von Schulden in einer Ehe und deren Auswirkungen auf die Ehepartner. Sie betonen, dass Schulden, die vor der Ehe entstanden sind, alleinige Schulden bleiben und dass Ehepartner nicht automatisch für die Schulden des Partners haften. Eine Haftung tritt nur dann ein, wenn der Vertrag mit unterschrieben wurde oder wenn man für die Verbindlichkeiten des Partners gebürgt hat.

Der Artikel hebt hervor, dass es Ausnahmen gibt, bei denen beide Ehepartner als Gesamtschuldner haften, wie zum Beispiel bei Geschäften zur Deckung des Lebensbedarfs.

Lassen Sie eine Antwort hier