Wolfsattacken auf Haustiere: DBV und DJV fordern klare Rechtssicherheit bei Wolfübergriffen

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Nachdem in den Niederlanden ein Wolf Schafe gerissen und einen Tierhalter verletzt hat, haben der Deutsche Bauernverband (DBV) und der Deutsche Jagdverband (DJV) die Bundesregierung aufgefordert, klare rechtliche Rahmenbedingungen für solche Notfallsituationen auch in Deutschland zu schaffen. Es besteht derzeit Unklarheit darüber, wie sich Tierhalter bei Notfällen durch Wolfübergriffe auf Nutztiere oder Jagdhunde verhalten sollen, wie DJV-Präsident Helmut Dammann-Tamke betont.

Bauernverband und Jagdverband fordern Rechtssicherheit bei Wolfsübergriffen

Der Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes, Bernhard Krüsken, fordert eine eindeutige gesetzliche Regelung, um Unsicherheiten in Notstandsituationen zu vermeiden. In Schweden dient das Jagdgesetz als Vorbild, da es klar festlegt, dass Jäger einen Wolf töten dürfen, der Hunde oder Nutztiere angreift. Vorher muss jedoch versucht werden, den Wolf durch Rufen und Warnschüsse abzuschrecken.

DJV fordert Schutz für Jagdhunde bei Wolfsübergriffen

Eine eindeutige Regelung für den Schutz von Jagdhunden ist aus Sicht des DJV konsequent. Ohne diese speziell ausgebildeten Hunde wären effektive Jagdmethoden wie die Stöberjagd auf Wildschweine oder die Nachsuche nicht möglich. Daher ist es von großer Bedeutung, dass auch diese Tiere während ihres Einsatzes geschützt werden. Die Rechtslage in Schweden zeigt, dass es möglich ist, den Schutz der Nutztiere und Jagdhunde zu gewährleisten, ohne dabei den Schutz der Wölfe zu vernachlässigen.

Keine Rechtssicherheit: Jäger freigesprochen nach Tötung eines Wolfs

In einem aktuellen Gerichtsurteil wurde ein niederländischer Jäger freigesprochen, der 2019 in Deutschland einen Wolf getötet hatte, um seine Jagdhunde zu schützen. Das Landgericht Potsdam entschied in zweiter Instanz, dass dem Angeklagten kein Vorsatz nachgewiesen werden konnte und die Frage nach der Rechtfertigung wegen Notstands offen blieb. Der Deutsche Jagdverband (DJV) bedauert jedoch die fehlende Rechtssicherheit in solchen Fällen.

Die Bundesregierung steht vor der Aufgabe, klare Regelungen für Notstandsituationen zu schaffen, um Tierhaltern und Jägern die notwendige Rechtssicherheit zu gewährleisten. Eine eindeutige gesetzliche Regelung wie in Schweden würde es ermöglichen, angemessen auf Angriffe von Wölfen zu reagieren, ohne dabei den Schutz der Nutztiere und Jagdhunde zu vernachlässigen. Es ist dringend erforderlich, diese Situation zu klären und den Betroffenen eine einheitliche Handlungsgrundlage zu bieten.

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